Exkursion der Lyrik

 

(Leseprobe von meinem Buch mit Gedichten „Exkursion der Lyrik“)

 

 

LENA

 

Jemand

hatte auf dem Eisenhandlauf der Krenabrücke

einen Namen eingraviert

Lena

 

mit Buchstaben wie den Zöpfen von Helena

hatte die Liebe des Lebens eingraviert - Tepelena

Schlaflosigkeit und Wellen

die hochstiegen in Meere - Albulena

Lena

 

Menschen passieren die Brücke

mit den Händen ungewollt

kosen sie deinen Namen

Lena

 

als ob sie dein goldenes Schicksal streicheln - Tepelena

als ob sie die zwei Zöpfe streicheln würden - Helena

ganz sicher hast du zwei Zöpfe gehabt - Albulena

Lena

 

heute Abend fing dieses Lied ungewollt deinen Namen ein

auf dem Handlauf der Brücke zwischen mir und dir

in Gedanken dachte ich deinen Namen

Lena

 

im Herbst ging der Graveur fort über die Berge

in meinem Lied hinterließ Helena zwei Zöpfe

ganz sicher hast du zwei Zöpfe gehabt - Albulena

Lena.

 

 

Gjakovë, Kosovo 1988

 

 

Die Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte hat mein Gedicht mit dem Titel „Lena“ in der Anthologie „Ausgewählte Werke des XXI“ aufgenommen und für die Veröffentlichung in dem kommenden Lyrik-Sammelband vorgesehen.

Ich bin als Wuppertaler Autor in dieser Anthologie vertreten.

 

 

 

DAS MÄDCHEN UND DER PASCHA (Eine Ballade)

 

die Musik spielte und spielte

Volkslieder Choräle vom Krieg

Hasan Pascha feiert heute Abend

im Palast wieder einen Sieg

 

einhundert Lämmer wurden geschächtet

Fässer voller Wein herbeigebracht

zwei Dienerinnen schenkten ein

dem Hasan Pascha auf seine Macht

 

zu dem Tisch „alla Turka“ -

wie ein Hahn erhebt er sich -,

er applaudiert und unterbricht:

Die Hübsche, bringt sie her für mich

 

zwei Vollstrecker bringen die Maid

und Sonne fiel in den Palast

Feuer überzog den Hasan Pascha

so viel Schönheit hatte er noch nie zu Gast

 

willst du werden meine Frau

sag es mir du holdes Weib

presste er die Gebetskette

an seinen zitternden Leib

 

mit Perlen will ich dich überschütten

Sonne wirst du in diesen Landen sein

die Maid ward blass und schluckte

schwieg lange wie ein Stein

 

lange kann ich nicht mehr warten

willst du werden meine Frau

leicht senkt sie die Wimpern

über ihr leuchtendes Augenblau

 

schwarz und glänzend liegt

das Haar auf ihrem Gewand

sie füllt einen Becher

reicht ihn mit zitternder Hand

 

traurig wurde Hasan Pascha

er begriff ihre Falle

im Wein war nun Gift

ihn zu töten in eigener Halle

 

klatschte der Pascha mit den Händen

und zwei Vollstrecker nahmen die Maid

und brachten sie zur derb Tür

ergab sie sich scheinbar ihrem Leid

 

doch plötzlich riss sie sich los

zum Pascha sie hetzte

ein Messer in der Hand

wie eine Chance wohl die letzte

 

das Messer im Körper

das Gift fast im Magen

zweimal wollte sie ihn töten

ist es kaum zu ertragen

 

des Paschas Lager voller Blut

dort wo das Mädchen fiel

erstochen vom Pascha

verloren beide in diesem Spiel

 

du Luder Albaniens du Arnaute

schrie der Pascha voller Wut

du hast dein Ende selbst gewollt

umsonst ist geflossen dein Blut.

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